Potenzieller KI-Entzug
Schon seit Jahren ist von China aus der Zugriff auf westliche KI-Modelle, insbesondere LLMs wie ChatGPT, eingeschränkt oder komplett unterbunden. Meistens war es die Great Firewall, die dafür genutzt wurde. Aber selbst mit dem Einsatz eines VPNs, z.B. über Hongkong, gab es teilweise Schwierigkeiten, weil die KI-Anbieter selbst ihre (Chat-)Services nicht in China anboten. Softwarelösungen, die die APIs der Anbieter wie OpenAI oder Anthropic nutzten, waren da aber meist deutlich weniger problematisch.
Dies ändert sich jetzt. Anthropic hat bereits im September angekündigt, seine Dienste nicht mehr chinesischen Institutionen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere im Bereich der KI-Programmierung, wo Anthropic mit seinen Claude 4.5-Modellen führend ist, führt das zu einem großen Umbruch in China, wo nun vermehrt heimische Open-Source-Modelle wie Deepseek oder Qwent eingesetzt werden.
Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig auch für Europa eine unabhängige KI-Infrastruktur ist. In vielen europäischen Lösungen wird weiterhin über die API auf die großen Modelle von Anthropic und OpenAI zugegriffen. Daran ist an sich nichts auszusetzen, aber es sollte immer ein Alternativplan parat sein, falls diese Modelle aus irgendwelchen (politischen) Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen.
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